Dienstag, 17 Juli 2018
von Stephan Lamprecht

Unsere Tipps zum Reinigen von Abflüssen

Verstopfte Abflüsse sind ein Ärgernis. Besonders unangenehm ist es natürlich, wenn das Wasser in der Toilette nicht mehr abzieht. Aber auch in Küche oder der Duschwanne ist stehendes Wasser alles andere als angenehm. Wir bieten Tipps, wie Sie vorbeugen und bei einer akuten Rohrverstopfung den Abfluss wieder fit machen.

Wir verraten Ihnen unsere besten Tipps, wie Sie Ihre Abflüsse wieder frei bekommen.

Wir verraten Ihnen unsere besten Tipps, wie Sie Ihre Abflüsse wieder frei bekommen.

Wie bei fast allen Pannen rund ums Haus treten verstopfte Abflüsse immer dann auf, wenn man sie so gar nicht brauchen kann. Vorzugsweise am Wochenende, wenn Handwerker und Spezialunternehmen nur eingeschränkt oder über teurere Notfallrufnummern zu erreichen sind.

Eine Verstopfung der Abflüsse tritt aber nie plötzlich auf. In der Regel gibt es immer deutliche Warnzeichen, die aber ignoriert worden sind. Immer wenn das Wasser nicht mehr so schnell wie gewöhnlich abfließt, es zu unangenehmen Gerüchen aus dem Abfluss oder sogar zu Geräuschen beim Abfließen kommt, sind das deutliche Hinweise darauf, dass es in absehbarer Zeit hier zu Problemen kommen wird.


Tipp 1: Vorbeugen ist besser als Reinigen

Der erste Tipp mag wie eine Binsenwahrheit klingen, aber das beste Mittel gegen einen verstopften Abfluss ist die Vorbeugung. Die Abläufe von Küchenspüle, Dusche und Waschbecken statten Sie am besten mit einem Ablaufsieb aus. Damit können grobe Schmutzreste oder Haare gar nicht erst das Rohr erreichen. In der Küche reduzieren Sie die Fettbelastung des Abwassers, indem Sie fettige Pfannen mit Küchenpapier auswischen, bevor sie abgespült werden.


Tipp 2: Öfter mal durchspülen

Schon das regelmäßige Spülen des Abflusses mit kochendem Wasser kann Fettablagerungen und Seifenrückstände soweit lösen, dass sie abfließen. Natürlich ist das kein Wundermitteln, aber wenn sich nur erste Gerüche zeigen, kann die leichte Verstopfung damit bereits oft beseitigt werden.

Ein ebenfalls probates Mittel ist das Spülen des Abflusses mit Backpulver. Geben Sie dazu 4 EL Backpulver in den Abfluss und schütten Sie etwa 100 ml Essig nach. Durch die Zugabe von etwas Kochsalz können Sie den Reinigungseffekt sogar noch verstärken. Wichtig ist aber, dass Sie sich an das Mischungsverhältnis halten. Wahrscheinlich wird es im Abfluss ein wenig blubbern, wenn die gewünschte chemische Reaktion eintritt. Wenn Sie keine Geräusche mehr vernehmen, spülen Sie mit viel Wasser nach. Wenn alles geklappt hat, ist die Verschmutzung bereits beseitigt.


Tipp 3: Groben Schmutz mit Kabelbinder entfernen

Gerade im Bad haben Sie es im Abfluss von Badewanne, Waschbecken und Dusche mit groben Verstopfungen zu tun. Meist sind schlicht Haare an der Misere schuld. Bevor Sie sich an weitere Mittel wagen, versuchen Sie, ein Haarknäuel mechanisch aus dem Abfluss zu ziehen. Besorgen Sie sich dazu einen handelsüblichen Kabelbinder. Diesen schneiden Sie mit einem scharfen Messer zu beiden Seiten schräg ein. Beginnen Sie etwas 5 Zentimeter vom unteren Rand. Die Schnitte sollten etwas 3 bis 5 Millimeter Abstand voneinander haben. Bewegen Sie Ihr neues Werkzeug leicht kreisend im Abfluss. Haare verfangen sich in den Widerhaken und können so herausgezogen werden.

Grobe Verschmutzungen wie Haare sollten Sie aus dem Abfluss ziehen - entweder durch Demontage des Siphons oder mit Hilfe eines Kabelbinders.

Grobe Verschmutzungen wie Haare sollten Sie aus dem Abfluss ziehen – entweder durch Demontage des Siphons oder mit Hilfe eines Kabelbinders.


Tipp 4: Abflüsse mit Hausmitteln reinigen

Wenn das Wasser nur noch sehr langsam abzieht, denken viele Menschen immer gleich an die Abflussreiniger in den Regalen der Drogeriemärkte. Das sind aber regelrechte chemische Keulen, die alles andere als gut für die Umwelt sind. Die stark ätzenden Substanzen setzen aber auch dem Material der Abflüsse zu. Versuchen Sie es lieber mit Hausmitteln, die sich bewährt haben.

Eine Alternative zu stark ätzenden Reinigern sind Reinigungstabs für die Spülmaschine. Sie wurden eigens dafür entwickelt, Fett und organischen Schmutz möglichst gut zu lösen. Bringen Sie reichlich Wasser mit einem Tab zum Kochen, so dass er sich auch gut aufgelöst hat. Das Gemisch gießen Sie dann langsam, aber literweise in den Abfluss. Das funktioniert natürlich nur, wenn das Wasser überhaupt noch abfließt.

Wenn gar nichts mehr geht, greifen Sie zu einem bekannten Werkzeug, das auch im modernen Haushalt nicht fehlen sollte. Der Saugglocke, die auch im Volksmund „Pümpel“ genannt wird. Sie löst Verstopfungen durch einen abwechselnd erzeugten Über- und Unterdruck im Rohr.


So gehen Sie damit um:

  • Für mehr Effektivität bestreichen Sie den unteren Rand der Gummiglocke mit etwas Fett oder Vaseline. Die Glocke haftet damit besser am Untergrund.
  • Das Becken mit Wasser volllaufen lassen und den Stöpsel ziehen. Wichtig ist, dass Sie den Überlauf verschließen, damit kein Wasser daraus entweichen kann.
  • Setzen Sie die Saugglocke über den Abfluss und bewegen sie auf und ab. Hierdurch baut sich Druck auf, der das Hindernis lockert oder sogar hinausbefördert.

Keine gute Idee sind nach Aussagen von Sanitärfachhändlern die im Baumarkt erhältlichen Druckpistolen. Sie erzeugen einen Überdruck von bis zu acht bar. Nur wird nicht selten durch diese schiere Gewalt das Rohr beschädigt. Auch andere „Hausmittel“, von denen im Internet zu lesen ist, schaden in der Regel mehr, als sie tatsächlich nutzen. Kaffeesatz oder Cola verkleben etwa den Abfluss und können das Problem eher verschlimmern.


Tipp 5: Wenn nichts mehr geht: Spirale nutzen oder Siphon abschrauben

Mit einem Spezialwerkzeug, der sogenannten Spirale, entfernen Sie Verstopfungen mechanisch. Sie erhalten Spiralen mit Handkurbel in unterschiedlichen Ausführungen in jedem Baumarkt. Sie erreichen damit auch die Teile, die sich in der Wand befinden. Eine Länge zwischen einem und zwei Metern Länge sollte auch jeden Fall ausreichen, um Ihren Abfluss wieder flottzubekommen.

So arbeiten Sie damit:

  1. Schieben Sie die Spirale vorsichtig ein kleines Stück in das Abflussrohr.
  2. Setzen Sie dann die Kurbel auf.
  3. Beginnen Sie bereits beim weiteren Einführen damit, die Kurbel beständig zu drehen.
  4. Durch die kreisenden Bewegungen der Spindel können Sie nun auch weit entfernte Stellen des Abflusses reinigen.
  5. Wenn Sie Widerstand spüren, drehen Sie in die andere Richtung, um die Verstopfung nach oben zu ziehen bzw. zu lockern.
  6. Kippen Sie nach jedem Reinigungsvorgang Wasser nach.
  7. Wiederholen Sie das Einführen und wieder Aufdrehen so lange, bis das Wasser wieder abfließt.
Haben Sie den Siphon erst demontiert, empfehlen wir Ihnen, sämtliche Teile vor dem erneuten Zusammensetzen einzeln zu reinigen.

Haben Sie den Siphon erst demontiert, empfehlen wir Ihnen, sämtliche Teile vor dem erneuten Zusammensetzen einzeln zu reinigen.


Bei einem Handwaschbecken oder der Küchenspüle können Sie auch den frei zugänglichen Siphon abschrauben und reinigen. Bei einer Bade- oder Duschwanne rufen Sie aber am besten den Fachmann. Denn wer hier an der falschen Stelle schraubt und sich nicht auskennt, riskiert, dass der montierte Abfluss einfach herunterfällt und von einem Laien auch nicht wieder befestigt werden kann.

Ist der Siphon erreichbar, gehen Sie zur Reinigung so vor:

  1. Stellen Sie zuerst einen Eimer unter den Siphon, um das Wasser aus dem Abfluss aufzufangen.
  2. Lösen Sie dann die beiden Muttern. Dazu nutzen Sie eine Rohrpumpenzange. Damit das Material nicht zerkratzt, können Sie ein dünnes Tuch um die Mutter legen. Es gibt aber auch Spezialzangen im Baumarkt, deren Backen gepolstert sind. Bewegt sich die Mutter wegen Kalkablagerungen nicht, legen Sie ein in Essig getränktes Tuch um die Schraube und lassen ihn etwas einwirken.
  3. Reinigen Sie nun den abgenommenen gebogenen Teil mit einer Drahtbürste oder einem Flaschenreiniger, Überprüfen Sie auch die anderen Teile des Rohrs auf eventuelle Verschmutzungen.
  4. Montieren Sie danach alles wieder. Achten Sie aber darauf, dass Sie auch alle Dichtungen wieder an den richtigen Stellen einsetzen, um später keine bösen Überraschungen zu erleben.

Kontakt:

Mail: sales@duschmeister.de
Telefon: 04102 / 80 39 20

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